Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude. Das kann ich nur bestätigen: Als Hochzeitsrednerin beginnt meine Arbeit mit dem Brautpaar schon vor dem großen Ereignis. Der erste Schritt ist immer ein Kennenlerntermin, um zu schauen, ob die Chemie stimmt. Wir treffen uns zu einem intensiven Vorgespräch und, wenn möglich, schaue ich mir vorher die Location an. Manchmal kommt es schon bei so einem Treffen zu einem ganz besonderen Glücksmoment.
So war es auch bei den Vorbereitungen zur Hochzeit von Simone und Tim. Als ich den Saal betrete, in dem bald ihre Hochzeit stattfinden soll, höre ich vom hinteren Ende des Raumes das Ploppen eines Sektkorkens. Ich muss schmunzeln, denn ich ahne, was nun kommt: Tim zaubert für uns alle einen „Hugo“. Bereits bei unserem ersten Vorgespräch zur Hochzeitsplanung hatte mich das Paar zu ihrem Lieblingsdrink eingeladen. Dass es diesen Drink nun auch zur gemeinsamen Besichtigung der Location gibt, begründete fast schon eine gemeinsame Tradition.
Und nun kommen mir Simone und Tim strahlend entgegen, tatsächlich mit drei Gläsern in den Händen. „Ist es nicht traumhaft schön hier?“, fragt Simone. Sie dreht sich auf dem glänzenden Parkett, auf dem sie ihr Zukünftiger demnächst zum Hochzeitstanz herumwirbeln soll. Ja, der Raum ist perfekt, darauf stoßen wir an.
Fast wie gute Freunde
Wenn Sie jetzt denken: „Die Frau Heese, die hat ja ein feines Arbeitsleben!“, kann ich Ihnen sagen: Stimmt. Die Frau Heese hat es tatsächlich gut. Denn es ist genau das, was meinen Job als Hochzeitsrednerin ausmacht? Es ist diese Vertrautheit, die während der Vorbereitungen zu einer Hochzeit zwischen dem Paar und mir entstehen kann. Wenn Braut und Bräutigam sich öffnen und mir ihre persönlichen Geschichten erzählen, ist das die ideale Voraussetzung, um eine ebenso persönliche Hochzeitsrede vorzubereiten. Eine Rede, nach der die Gäste sagen: „Ja, genauso sind sie.“
Je besser ich die Einzigartigkeit eines Paares erleben darf, desto persönlicher und treffender wird die Zeremonie. Auch für das Paar ist das Gespräch oft noch einmal ein ganz besonderer Moment. Wenn mir die Braut vom Kennenlernen erzählt oder der Bräutigam von den Eigenheiten, die er an ihr so ‚süß‘ findet. Es ist einfach schön, dieses Leuchten zu sehen und manchmal kann ich es sogar hören.
So hatte ich für das Erstgespräch mit einem anderen Paar einen leuchtenden Einfall – beide klangen schon am Telefon so happy. Und so überraschte ich sie schon bei der Begrüßung. Auf dem Caféhaustisch, an dem ich auf die beiden wartete, stellte ich einen dieser kleinen Leuchtkästen mit den Namen der Brautleute auf. Als sie kamen, knipste ich das Licht an und … wie nicht anders erwartet, strahlten beide.
Sie sehen: Der Spaß am Heiraten kann bereits mit der Vorbereitung beginnen. Vorfreude ist die schönste Freude – nur noch zu toppen durch den Hochzeitstag selbst.
Darauf einen Hugo!
Tims Hugo-Rezept:
Eiswürfel in ein Glas geben. Aufgießen mit 3 cl Holunderblütensirup („eigentlich 2cl, aber Simone mag es gern ein bisschen süßer“), 150 ml Prosecco und 100 ml Sprudelwasser. Dazu eine Scheibe Zitrone und ein paar Blätter frische Minze – und genießen!